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Hilfe, mein Kind ist gestochen worden – Mücke, Wespe, Biene oder Hornisse?

Pflasterpass - Kind umgeben von Mücken

Vergleich der verschiedenen Insekten

Wespen:

  • Auffällige schwarz-gelbe Warnfärbung
  • Besteht aus drei Teilen: Kopf, Brust, Hinterleib
  • Zwischen Brust und Hinterleib ist eine eingeschnürte Verbindung. Diese nennt man auch Wespentaille
  • Sie sind sehr beweglich
  •  Sie können mit ihren Stachel mehrfach zustechen
  •  An dem Stachel befindet sich eine Giftblase

Bienen:

  • Körperstruktur ist viel dicker
  • Sie sind unbeweglicher und behaart
  • Sie sammeln Pollen und Nektar
  • Sie verarbeiten die Pollen und den Nektar zu Honig
  • Bienen können ihren Stachel nicht mehrfach herausziehen
  • An ihrem Stachel befindet sich ebenfalls eine giftgefüllte Blase
  • Sie können nur einmal stechen. Dieser bleibt dann in der Haut stecken
  • Die giftgefüllte Blase kann jedoch weiterpumpen
  • Deshalb sollte man den Stachel langsam und vorsichtig aus der Haut ziehen ohne die Blase zu drücken
  • Nach dem Stich verletzen sich die Bienen so sehr, dass sie sterben
  • Bienengift ist hoch toxisch und deshalb gefährlicher als Wespengift

Hornissen:

  • Große Wespenart, Arbeiterinnen werden bis zu 3,5 cm lang ➢ Sie sind scheu
  • Flüchten eher als anzugreifen
  • Sind auch nachtaktiv
Pflasterpass® Insektenübersicht

Wie erkenne ich einen Wespenstich?

  • Einstichstelle wird rot, schmerzt, brennt, schwillt an, da bei dem Stich Gift abgegeben wird
  • Diese Lokalreaktionen sind zwar schmerzhaft aber selten gerfährlich, außer ihr Kind wurde im Mund-Rachenraum gestochen
  • Der Durchmesser dieser Rötung bzw. Schwellung kann bis zu 10 cm groß werden
  • Die Menge des Instektengifts beeinflusst die Dauer der Symptome

Achtung:
Neigt Ihr Kind zu Allergien? – Dann kann der Wespenstich lebensbedrohlich werden

Pflasterpass - Wespe auf einem Arm mit einem Wespenstich

Was mache ich als erstes, wenn mein Kind von einer Wespe gestochen wird?

  • Mithilfe einer Pinzette oder den Fingernägeln so schnell wie es geht, den Stachel aus der Haut entfernen
  • Damit der Giftbeutel nicht ausgedrückt wird, möglichst wenig Druck auf den Stachelapparat auszuüben
  • Nicht an der Einstichstelle kratzen, da sich diese Stelle sonst entzünden kann
  • Einstichstelle kühlen, kühlen, kühlen! Entweder mit Eiswürfeln in einem Waschlappen oder kaltem Wasser.
  • Legen Sie Kühlpacks niemals auf die nackte Haut. Denken Sie daran nicht länger als 15 Minuten zu kühlen.
  • Hausmittel gegen Wespenstiche: kalter Essigumschlag auf die Einstichstelle, Saft einer Zwiebel auf die betroffene Stelle auftragen oder einfach eine Zwiebel aufschneiden und die Stelle damit einreiben
  • Einstichstelle desinfizieren bzw. waschen um die Giftausbreitung zu verlangsamen – Achtung: Nicht aussaugen oder ausdrücken, da sich das Wespengift über die Schleimhäute verteilt.
  • In der Apotheke gibt es Saugstempel zu kaufen, mit dem man das Wespengift entfernen kann
  • Wespenstiche lassen sich auch mit speziellen Stichheilern behandeln. Dabei wird die Einstichstelle kurzfristig auf 50 Grad Celsius erhitzt.
  • Bei starkem Juckreiz : Creams oder Salben mit antihistamin aus der Apotheke wirken entzündungshemmend und lindern den Juckreiz
  • Beim Stich im Bereich von Mund oder Rachen sofort den Notruf (112) wählen. Sollte die Zunge oder die Schleimhaut anschwellen, kann es zur akutem Atemnot kommen
  • Bis der Notarzt entrifft Eis oder Eiswürfel lutschen oder den Hals von außen kühlen, um die Schwellung aufzuhalten
  • Achtung: Alle hier gegebenen Informationen ersetzen nicht den Besuch beim Arzt!

Was mache ich, wenn mein Kind allergisch reagiert?

Mögliche Symptome:

  • Schwellungen im Gesicht, Mund- Rachenraum, Brenn- und Juckreiz an Hand- und Fußsohlen beginnend bis hin zum ganzen Körper
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Kaltschweizigkeit
  • Akute Atemnot

Bei diesen Syptomen sofort den Notruf (112) anrufen. Es handelt sich um einen allergischen Schock! Auch wenn Ihr Kind schonmal einen harmlosen Wespenstich hatte, so schließt das eine grundsätzliche Wespenallergie nicht aus.

Wie kann ich Wespenstiche vorbeugen?

  • Die Insekten nicht stören bzw. reizen
  • Keine Früchte draussen liegen lassen
  • Beim Picknick oder Grillabend Speisen und Getränke mit einem Tuch abdecken
  • Nicht versuchen, die Insekten mit rückartigen Handbewegungen zu verscheuchen
  • Sie nicht schlagen oder anpusten. Diese Insekten stechen nur um sich zu verteidigen
  • Lange Kleidung tragen
  • Insektenspray auf die freien Hautstellen auftragen
  • Beim Barfußlaufen im Gras auf Insekten am Boden achten

Wie erkenne ich einen Bienenstich?

  • Schmerzen beim Einstich deutlich zu spüren
  • Feststeckender Stachel in der Haut
  • Stichstelle wird rot
  • Stichstelle schwillt an
  • Stichstelle ist sehr schmerzhaft und juckt
Pflasterpass - Biene auf Haut

Wie reagiere ich, wenn mein Kind einen Bienenstich hat?

  • Einstichstelle suchen und Stachel mit einem stumpfen Objekt, z.B einer Kreditkarte vorsichtig herausschieben
  • Nicht an der Einstichstelle kratzen
  • Stachel nicht zusammendrücken
  • Auf Pinzetten oder ähnliche spitzte Gegenstände verzichten, da die Giftblase durchstochen werden kann
  • Schwellung kühlen. Legen Sie eine Kühlkompresse auf den Bienenstich. Durch die Kälte wird die Giftausbeutung verlangsamt, die Haut schwillt weniger stark an und der Schmerz wird gelindert
  • Befindet sich der Stich im Mund-/Rachenbereich, lassen Sie ihr Kind Eis lutschen. So kann eine gefährliche Schwellung gemildert oder sogar verhindert werden.
  • Auch der Saft einer Zwiebel kann als Kühlung auf der lokalen Einstichstelle Abhilfe schaffen.
  • Ausserdem wirkt der Saft zugleich sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend.
  • Salben oder Cremes welche antihistamine enthalten lindern ebenfalls den Juckreiz.
  • Ein elektrischer Insektenstichheiler zerstört durch Hitzeeinwirkung das Bienengift und kann so die Schmerzen und den Juckreiz verringern. Bei Kindern sollte man am Besten einen mechanischen Stichheiler verwenden, da diese deutlich empfindlicher als Erwachsene reagieren können.
  • Hochlagern: Lagern sie das betroffenen Bein oder die betroffene Hand hoch. Die Schwellung verringert sich
  • Beobachten: Das Kind sollte nach einem Bienenstich nicht alleine bleiben. Es könnte eine allergische Reaktion auftreten.
  • Sollte nach dem Bienenstich ein roter Strich von der Einstichstelle auf der Haut abzeichnet, suchen Sie sofort einen Arzt auf – es kann darauf hindeuten, dass es zu einer Infektion an der Einstichstelle gekommen ist oder eine Blutvergiftung vorliegt
  • Bei Bienenstichen am Kopf oder Hals sofort einen Arzt aufsuchen, bei einem Stich im Mund-/Rachenbereich, sofort die 112 wählen – in diesem Bereich können Schwellungen die Atemwege verlegen. Es kann zu einer akuten Luftnot kommen, im schlimmsten Fall zu einem Herzkreislaufstillstand.

    Wann weiß ich, dass mein Kind eine akute Bienenstich-Allergie hat

    • Juckreiz der gesamten Haut
    • Rötung der gesamten Haut
    • Tränende Augen
    • Schnupfen
    • Schmerzhafte Schwellungen
    • Übelkeit, Erbrechen
    • Darmbeschwerden
    • Schwindel, Kribbeln
    • Blutdruck fällt ab
    • Puls steigt an bis zum Herzrasen
    • Es kommt zur Atemnot, Schwellung des Kehlkopfes
    • Die Bronchienmuskuatur verkrampft sich. Es kommt zu pfeifenden Atemgeräuschen
    • Es besteht akute Lebensgefahr!
    • Im schlimmsten Fall kann es zum anaphylaktischen Schock kommen mit Herzkreislauf- und Atemstillstand

    In solchen Situationen sofort den Notruf 112 rufen!

      Über die Autorin

      Pflasterpass-Expertin-Dr.-med.-Christiane-Puck-Profilbild

      Dr. med. Christiane Puck

      Fachärztin für Anästhesie, Notfallmedizin, und Palliativmedizin, Gründerin des Projekts und des Vereins „Doc Puck zeigt es“ e.V. – Kinder retten Leben. www.docpuckzeigtes.de

      Mehr zu Christiane Puck

      Christiane Puck ist Fachärztin für Anästhesie, Notfallmedizin und Palliativmedizin. Nach ihrer Approbation ging sie als Stipendiatin der Fulbright-Stiftung für zwei Jahre nach Boston und machte dort ihren Master of Public Health. Am Universitätsklinikum Bonn absolvierte sie ihre Facharztausbildung zur Anästhesistin. Im Rahmen ihres Berufs ist sie auch als Notärztin tätig.

      Während ihres Berufslebens, aber auch bei ihrem privaten Engagement für Kinder („Kids save Lives“, „Lesen verzaubert“) hat Christiane festgestellt, dass Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen angstfrei, furchtlos, mutig und wissbegierig sind. Daher kann man sie auch für das so wichtige Thema der Lebensrettung begeistern. In Deutschland wird Erste-Hilfe für den Führerschein erlernt und dann schnell wieder vergessen. Anders ist es in den skandinavischen Ländern dort ist Erste-Hilfe bereits in der Grundschule ein Schulfach mit dem Erfolg, dass mehr als 70 % der Bevölkerung Erste-Hilfe leisten können. In Deutschland können dies nur 20-30 %.

      Mit ihrem Projekt „Doc Puck zeigt es“ will Christiane ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen: Erste-Hilfe zu leisten muss in Deutschland „in“ werden. Sie ist davon überzeugt, dass dies nur über die Kinder zu schaffen ist, denn Kinder lernen schon in jungen Jahren Erste-Hilfe wie Fahrradfahren und Schwimmen und vergessen es nie wieder.

      Beide Projekte, Pflasterpass-Wissen kann Leben retten® und „Doc Puck zeigt es“ e.V. haben ein gemeinsames Ziel: Erste Hilfe muss Schulfach werden!

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