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Was ist der Unterschied zwischen Verstauchung, Prellung, Quetschung und Fraktur?

Nicht immer kommt es direkt zu einem Knochenbruch, wenn sich Ihr Kind beim Spielen oder beim Sport verletzt hat. Häufig kommt es eher zu einer Verstauchung, Zerrung oder Prellung, diese körperlichen Schädigungen fallen unter die Kategorie der stumpfen Verletzung. Hierbei bleibt die Haut in den häufigsten Fällen intakt, das Gewebe unter der Haut wird jedoch geschädigt.

Eine Verstauchung entsteht durch eine unnatürliche, plötzliche, auf das Gelenk wirkende Kraft. Die Beweglichkeit des Gelenkes wird über die natürlichen Grenzen des Bewegungsablaufes gestört.

Bei einer Prellung oder Zerrung hingegen werden die Bänder überdehnt und es kann im schlimmsten Fall zu einem Bänderriss kommen. Im Extremfall kann es zu einer Kombination aus einem Bänderriss und einer Fraktur kommen.

Welche Symptome kann Ihr Kind haben?

Prellung

  • Es entsteht eine sichtbare Schwellung an der betroffenen Stelle.
  • Es bilden sich ein Hämatom / Bluterguss / blauer Fleck.
  • Die Blutgefäße unter der Haut sind verletzt.
  • Ihr Kind verspürt einen lokalen Berührungsschmerz.

Verstauchung

  • Es kommt zu einer schnellen Schwellung des Gelenkes.
  • Die Beweglichkeit des Gelenkes ist stark eingeschränkt und nur unter starken Schmerzen
    möglich.
  • Direkt am Gelenk befindet sich ein Bluterguss.
Pflasterpass® - Kind mit blauem Fleck am Knie

Quetschung

  • Eine sichtbare Schwellung entsteht.
  • Die Haut kann beschädigt sein.
Pflasterpass® - Kind mit Prällung am Kopf

Erste Hilfe Maßnahmen

  • Ihr Kind sollte eine Pause machen und die Verletzung ruhig halten, trösten Sie Ihr Kind.
  • Bei den möglichen Verletzungsmustern ist das Kühlen der betroffenen Stelle sehr hilfreich, denn durch die Kühlung kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße. Hierdurch werden die Schmerzen reduziert und eine mögliche Einblutung wird verringert.
    Achten Sie dabei darauf, dass die Kühlung nicht zu lange und nicht auf direkter Haut stattfindet. Wickeln Sie das zum Kühlen verwendete Mittel in ein Tuch ein und unterbrechen Sie das Kühlen nach 15 Minuten für 30 Minuten, es droht sonst eine Unterkühlung. Sie können kalte Lappen, Kältesofortkompressen, Gel-Kühlkompresse oder sogar Tiefkühlware eingewickelt zum Kühlen verwenden. Von der
    Behandlung mit Eissprays ist abzuraten, da es hierbei sehr schnell zu einer Schädigung der Haut durch eine Erfrierung kommen kann.
  • Wenn Sie es sich zutrauen, können Sie Ihrem Kind auch einen Kompressionsverband anlegen. Dieser hilft gegen die Schwellung, er darf allerdings nicht zu feste angelegt werden, damit die Durchblutung der umliegenden Körperstellen weiterhin gewährleistet ist.
  • Die betroffene Stelle lagern Sie am besten hoch, hierdurch verringern Sie ein weiteres Anschwellen.

Sie können sich die sogenannte PECH-Formel merken

P – Pause

E – Eis

C – compression

H – hoch Lagern

Pflasterpass® - PECH Regel final

Keine Besserung?

Stellen Sie eine Verschlechterung fest und / oder die Schmerzen sind zu stark, sollten Sie medizinisch abklären lassen, ob nicht doch etwas gebrochen ist, die Gelenkkapsel oder Bänder betroffen sind.

Gerade die Bildung eines Hämatoms kann ein Anzeichen hierfür sein. Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt, um gravierende Schäden und Spätfolgen auszuschließen, denn oft kann dies nur durch eine bildgebende Untersuchung (z.B. Röntgen) ausgeschlossen werden.

Die genannten stumpfen Verletzungen dauern in der Regel vier bis sechs Wochen an, bis sie verheilt sind. Frühestens nach vier Wochen sollte Ihr Kind erst wieder mit leichtem Sport beginnen.

Oft können auch nach mehreren Wochen immer wieder leichte Schmerzen auftreten, hier berichten sehr viele Betroffene, dass die Schmerzen und die Empfindlichkeit bei einer Prellung oder Stauchung stärker und länger empfunden wird als bei einem Knochenbruch.

Wie kann man solchen Verletzungen vorbeugen? 

Ihr Kind sollte sich vor dem Sport ausreichend aufwärmen, dadurch können Dehnungen und Zerrungen aufgrund kalter Muskeln vorgebeugt werden.

Generell lassen sich gerade bei Kindern nicht immer alle Unfälle verhindern.

Wie kann man solchen Verletzungen vorbeugen? 

Ihr Kind sollte sich vor dem Sport ausreichend aufwärmen, dadurch können Dehnungen und Zerrungen aufgrund kalter Muskeln vorgebeugt werden.

Generell lassen sich gerade bei Kindern nicht immer alle Unfälle verhindern.

Pflasterpass® - Kind hat Spaß an Bewegung

Über die Autorin

Pflasterpass-Expertin-Dr.-med.-Christiane-Puck-Profilbild

Dr. med. Christiane Puck

Fachärztin für Anästhesie, Notfallmedizin, und Palliativmedizin, Gründerin des Projekts und des Vereins „Doc Puck zeigt es“ e.V. – Kinder retten Leben. www.docpuckzeigtes.de

Mehr zu Christiane Puck

Christiane Puck ist Fachärztin für Anästhesie, Notfallmedizin und Palliativmedizin. Nach ihrer Approbation ging sie als Stipendiatin der Fulbright-Stiftung für zwei Jahre nach Boston und machte dort ihren Master of Public Health. Am Universitätsklinikum Bonn absolvierte sie ihre Facharztausbildung zur Anästhesistin. Im Rahmen ihres Berufs ist sie auch als Notärztin tätig.

Während ihres Berufslebens, aber auch bei ihrem privaten Engagement für Kinder („Kids save Lives“, „Lesen verzaubert“) hat Christiane festgestellt, dass Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen angstfrei, furchtlos, mutig und wissbegierig sind. Daher kann man sie auch für das so wichtige Thema der Lebensrettung begeistern. In Deutschland wird Erste-Hilfe für den Führerschein erlernt und dann schnell wieder vergessen. Anders ist es in den skandinavischen Ländern dort ist Erste-Hilfe bereits in der Grundschule ein Schulfach mit dem Erfolg, dass mehr als 70 % der Bevölkerung Erste-Hilfe leisten können. In Deutschland können dies nur 20-30 %.

Mit ihrem Projekt „Doc Puck zeigt es“ will Christiane ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen: Erste-Hilfe zu leisten muss in Deutschland „in“ werden. Sie ist davon überzeugt, dass dies nur über die Kinder zu schaffen ist, denn Kinder lernen schon in jungen Jahren Erste-Hilfe wie Fahrradfahren und Schwimmen und vergessen es nie wieder.

Beide Projekte, Pflasterpass-Wissen kann Leben retten® und „Doc Puck zeigt es“ e.V. haben ein gemeinsames Ziel: Erste Hilfe muss Schulfach werden!

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