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Der Igel ist gefährdet! – gemeinsam Helfen!

Der Igel in Deutschland – Warum er ein gefährdetes Tier ist und wie wir ihm helfen können:
Der Igel gehört in vielen Gärten und Parks zu den vertrauten Tieren. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation des kleinen Stachelträgers in Deutschland dramatisch verändert. Was einst ein weit verbreitetes Tier war, das auf Wiesen, in Hecken und in Gärten zu finden war, ist heute zunehmend in seiner Existenz bedroht. Der Igel zählt inzwischen zu den gefährdeten Tierarten, und das hat viele Gründe. Doch es gibt auch viele Möglichkeiten, wie wir dem Igel helfen können, ohne ihn gleich zu uns nach Hause zu holen.

Ursachen für die Gefährdung des Igels

1. Lebensraumverlust
Der wohl größte Faktor, der zur Gefährdung des Igels beiträgt, ist der Verlust seines natürlichen Lebensraums. In Deutschland verschwinden immer mehr Wiesen, Hecken und Streuobstwiesen. Intensive Landwirtschaft, die vor allem große Felder und Monokulturen umfasst, verdrängt die natürlichen Lebensräume, in denen der Igel sich von Insekten, Würmern und kleinen Wirbeltieren ernähren kann. Auch der Verlust von Laub- und Strauchbeständen, die Schutz und Nistmöglichkeiten bieten, macht den Igel zunehmend verletzlich.

2. Verkehr
Straßen sind eine weitere große Bedrohung für den Igel. Jedes Jahr sterben tausende von Igeln im Straßenverkehr. Besonders in den Monaten Herbst und Frühling, wenn Igel auf Futtersuche sind oder nach einem sicheren Winterquartier suchen, kreuzen sie oft Straßen. Der langsame, unbeholfene Gang und ihre geringe Größe machen sie für Autos besonders anfällig.

3. Pestizide und Insektizide
Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und auch in Gärten hat direkte Auswirkungen auf die Igelpopulation. Diese Gifte schädigen nicht nur die Tiere selbst, sondern auch die Insektenpopulationen, von denen sich Igel ernähren. Ohne eine ausreichende Nahrungsquelle haben Igel es schwer, genug Energie für den Winter zu sammeln.

4. Klimawandel
Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich. Extremwetterereignisse wie heftige Regenfälle, Dürreperioden oder zu milde Winter erschweren den Igeln die Fortpflanzung und das Überleben. Besonders der Herbst, in dem Igel ihr Gewicht für den Winterschlaf aufbauen müssen, ist durch wärmer werdende Temperaturen problematisch, da die Tiere zu früh aus dem Winterschlaf erwachen und dann keine Nahrung finden.

5. Fehlende Rückzugsorte
In vielen Gärten gibt es immer weniger naturnahe Rückzugsorte für Igel. Hecken, Laubhaufen oder kleine Wäldchen bieten den Tieren Unterschlupf, doch immer mehr Gärten werden mit Kieselsteinen oder Beton ausgelegt, was den Igeln keinen Platz zum Verstecken lässt. Auch Zäune, die den Garten umschließen, sind oft ein Hindernis, da Igel keine Chance haben, die Gärten zu durchqueren.

Was kann jeder Einzelne tun, um den Igel zu schützen?

1. Igeln einen sicheren Lebensraum bieten
Jeder Gartenbesitzer kann mit einfachen Mitteln dazu beitragen, den Lebensraum für Igel zu verbessern. Naturnahe Gärten, in denen Hecken, Sträucher und Blumen wachsen, bieten sowohl Nahrungsquelle als auch Unterschlupf. Auch das Anlegen eines Laubhaufens oder das Zurücklassen von Ästen und Baumrinde kann als Winterquartier dienen. Es ist wichtig, auf die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verzichten und stattdessen natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung zu verwenden.

2. Verkehrsgefährdete Stellen entschärfen
Besonders in ländlichen Gebieten und vor allem an Straßen, die durch Wälder oder Wiesen führen, ist es wichtig, auf die Gefahr für Igel aufmerksam zu machen. Wer ein Igel auf der Straße sieht, sollte ihn vorsichtig in die Richtung tragen, in die er unterwegs ist, um ihn vor dem Überfahren zu bewahren. Wer auf dem Land lebt, kann auch versuchen, „Igel-Auffangstellen“ im eigenen Garten zu schaffen, sodass Igel sich bei Gefahr zurückziehen können.

3. Fütterung und Unterstützung
Wer einem Igel helfen möchte, sollte vorsichtig mit der Fütterung umgehen. Igel sind Insektenfresser und benötigen vor allem Proteine aus Insekten, Würmern und kleinen Tieren. Eine gezielte Fütterung kann helfen, vor allem wenn Igel in den Herbstmonaten nicht genug Nahrung finden, um ihren Fettreserven für den Winter zu füllen. Geeignete Futtermittel sind Katzenfutter (nicht zu salzig), spezielles Igel-Futter oder auch einige frische Insekten. Es sollte jedoch vermieden werden, Igel mit Milch zu füttern, da viele Igel Laktoseintolerant sind.

4. Schutz im Winter
Im Winter sind Igel besonders gefährdet. Wer einen Igel im Herbst findet, der nicht mehr genügend Gewicht für den Winterschlaf hat (weniger als 500 g), sollte überlegen, den Igel in einem geschützten Raum unterzubringen, bis er genug zugenommen hat. Dafür ist es wichtig, dass der Igel Zugang zu frischem Wasser und passender Nahrung erhält. Allerdings sollte dies nur eine Notlösung sein, da der Igel in freier Wildbahn besser überlebt, wenn er sich natürlich vorbereiten kann.

5. Achtsamkeit beim Gartenbau
Wenn Sie im Garten arbeiten, achten Sie darauf, keine Unterschlupfmöglichkeiten für Igel zu zerstören. Halten Sie Rasenmäher und andere Gartenwerkzeuge von potenziellen Igelverstecken fern. Igel legen ihre Nester oft in hohlen Büschen oder in Laubhaufen an, die bei Gartenarbeiten schnell zerstört werden können.

Fazit: Den Igel schützen – gemeinsam geht’s!
Der Igel ist ein Symbol für die Vielfalt der heimischen Tierwelt, doch seine Population schrumpft. Durch Lebensraumverlust, Verkehr, Pestizide und den Klimawandel ist der Igel zunehmend bedroht. Doch wir können ihm helfen – durch einfache Maßnahmen wie die Schaffung von Rückzugsorten, das Vermeiden von Giften im Garten und das Anbringen von „Igel-Passagen“ an Zäunen. Besonders wichtig ist es, den Igel nicht einfach zu fangen und ins Haus zu holen, sondern ihm in seinem natürlichen Lebensraum zu helfen. Jeder Beitrag, sei es noch so klein, zählt, um den Igel als Teil unserer heimischen Tierwelt zu erhalten.

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